Aachen Energiekosten bei Immobilien einsparen | Teil 2: Stromverbrauch senken
In dieser Artikelserie erörtert das Team von Müller & Partner Immobilien, wo und wie Immobilienbesitzer in Zeiten steigender Energiepreise Verbrauchskosten senken können. Wer Einsparungen bei den persönlichen Verbrauchskosten Heizung, Strom, Frisch- und Abwasser vornimmt, schont nicht nur seinen Geldbeutel, auch die Umwelt profitiert.
Seit März 2021 hilft das EU-Energieeffizienzlabel Verbrauchern beim Kauf von stromsparenden Haushaltsgeräten. Neben dem Anschaffungspreis sollten auch die Unterhaltskosten beachtet werden. Meistens rechnet sich das etwas teurere und sparsamere Gerät nach wenigen Jahren.
Auf der Vorderseite neuer Kühlschränke, Wäschetrockner, Wasch- und Spülmaschinen findet sich ein Aufkleber, der auf einen Blick verrät, welche Note von A (außerordentlich sparsam) bis G (geradezu verschwenderisch) das Gerät erhalten hat. Innerhalb dieser Notenklassen herrschen allerdings noch Unterschiede im Verbrauch. So bedeutet die Klasse A lediglich, dass diese Geräte mindestens 55 Prozent weniger als der Durchschnitt verbrauchen. Manche Geräte sind noch sparsamer. Es lohnt sich also ein Blick auf weitere Angaben des Aufklebers:
- Energieverbrauch im Jahr
- Kühlleistung bei Kühlschränken und Gefriertruhen
- Wasch- und Schleuderwirkung bei Waschmaschinen
- Wasserverbrauch bei Spül- und Waschmaschinen
- Lautstärke des Geräts
Küchengeräte
Haushaltsgeräte in Küchen sind für die Hälfte des Stromverbrauchs verantwortlich.
Neukauf eines Kühlschranks
Ein Neukauf eines Kühlschranks lohnt sich, wenn langfristig gesehen die Stromeinsparungen die Kosten des Neugerätes bei der Anschaffung übersteigen.
- Achten Sie beim Neukauf auf das EU-Energieeffizienzlabel und den Stromverbrauch.
- Der neue Kühlschrank sollte nicht mehr als 0,65 kWh/Tag oder 238 kWh im Jahr verbrauchen.
- Überlegen Sie, ob Sie ein Gefrierfach oder das 3-Sterne-Fach eines Kühlschranks wirklich brauchen. Ein Kilogramm Gefriergut kostet im Jahr bis zu einem Euro für die Kühlung.
- 7 °C reichen aus, um Lebensmittel frisch zu halten. Gei Gefriergut sind –18 °C ausreichend.
- Kühlschränke nicht neben Herd oder Heizung stellen. Je wärmer die Umgebung, desto höher ist der Stromverbrauch.
- Kühlschränke nicht ganz nah an die Wand stellen. Bei Einbaugeräten auf genügend Luftschlitze achten.
- Entstauben Sie regelmäßig den Wärmetauscher (Rückwand des Kühlschranks).
- Prüfen Sie regelmäßig die Dichtungen und bessern Sie diese bei Bedarf aus.
Gefrierschrank
Ein zusätzlicher Gefrierschrank verbraucht selbstverständlich zusätzlichen Strom. Je nach Größe bis zu 500 kWh im Jahr. Das entspricht Kosten von mehr als 100 Euro im Jahr. Es lohnt sich also auch hier ein Blick auf die Betriebskosten.
- Wählen Sie bei einem Neukauf anhand des Euro-Labels ein Gerät mit dem niedrigsten Energieverbrauch.
- Stellen Sie den Gefrierschrank im Keller auf. Dort ist es am kühlsten und Sie sparen Platz in der Küche. Truhen sind geräumiger und verbrauchen weniger Strom.
Spülmaschine
Wer mit der Hand spült, spart Wasser und Strom. Eine Spülmaschine verbraucht durchschnittlich 300 kWh im Jahr. Den meisten Strom verbraucht die Spülmaschine wie die Waschmaschine für das Erhitzen des Wassers. Von Vorteil ist ein Warmwasseranschluss. Wasser aus dem Anschluss wird wesentlich billiger erhitzt, als es die Spülmaschine könnte. Beim Kauf einer Spülmaschine sollten Sie also auch darauf achten, ob diese über einen Warmwasseranschluss verfügt.
Um die Betriebskosten Ihrer Spülmaschine zu senken, empfiehlt das Team von Müller & Partner Immobilien:
- Spülen sie das Geschirr nicht vor. Entfernen Sie lediglich große Essensreste.
- Wie bei der Waschmaschine gilt: Nur voll beladen anstellen.
- Wählen Sie abhängig von der Verschmutzung das richtige Programm. Wer immer »Vollgas« gibt, verschenkt mindestens 25 Euro im Jahr.
- Verzichten sie auf den Trockengang und trocknen sie das Geschirr an der Luft. Einfach die Tür einen Spaltbreit öffnen.
- Ein größeres Gerät mit mehr Fassungsvermögen muss seltener laufen.
Kochen
- Benutzen Sie immer den Topfdeckel.
- Tee-, Kaffee- und Nudelwasser nicht auf dem Herd, sondern im Wasserkocher erhitzen.
- Töpfe dürfen nicht zu klein und nicht zu groß sein, sie müssen genau auf die Platte bzw. das Kochfeld passen.
- Alte Töpfe mit unebenen Böden gehören entsorgt und nicht auf den Herd.
- Nutzen Sie Restwärme: Herdplatten früher herunterdrehen. Mikrowellen nur für kleine Mengen verwenden. Eine Mikrowelle verbraucht bei größeren Mengen mehr Strom als ein Herd.
Waschmaschine und Wäschetrockner
Beim Neukauf einer Waschmaschine sollten Sie auf das EU-Energieeffizienzlabel achten. Des Weiteren:
- Der Stromverbrauch sollte unter 1,1 kWh pro Waschgang liegen, der Wasserverbrauch 55 Liter pro Waschgang nicht übersteigen.
- Die Schleuderleistung sollte hoch sein (ca. 1.600 Umdrehungen pro Minute). Je trockener die Wäsche aus der Maschine kommt, desto weniger Energie benötigt der Trockner. Wenn Sie natürlich trocknen (Wäscheständer) benötigen sie keine hohe Schleuderleistung.
Betriebskosten senken:
- Verzichten Sie wenn möglich auf Kochwäsche. Die Reinheit der Wäsche hängt nicht von der Temperatur, sondern eher von der Wasserqualität, Textilfasern und dem Waschmittel ab.
- Waschen Sie nur mit voller Trommel!
- Dosieranleitungen des Waschmittels beachten! Besonders bei Konzentraten wird häufig überdosiert.
- Schonwaschgänge nur benutzen, wenn es nicht anders geht. Diese steigern den Stromverbrauch um das Vier- und den Wasserverbrauch um das Fünffache!
Der Wäscheständer ist immer noch die billigste und umweltschonendste Variante des Wäschetrocknens. Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Wäschetrockners beträgt pro Haushalt etwa 350 kWh pro Jahr. Wenn die Wäsche vorher mit 1.600 anstatt mit 900 Umdrehungen in der Waschmaschine geschleudert wurde, benötigt der Trockner etwa 25 Prozent weniger Energie. Das senkt die Kosten um ein Viertel!
Auch beim Neukauf eines Wäschetrockners sollten sie auf das EU-Energieeffizienzlabel achten.
- Ablufttrockner verbrauchen etwa 5 Prozent weniger Strom als Kondensationstrockner. Sie sind auch preiswerter.
- Kaltlufttrockner weisen den geringsten Energieeinsatz auf, benötigen allerdings längere Trocknungszeiten (fünf bis sieben Stunden).
- Geräte mit Feuchtigkeitssensor verhindern, dass die Maschine zu lange läuft.
Betriebskosten senken:
- Nur mit voll beladener Trommel trocknen.
- Schalten Sie die Maschine nach dem Trocknen sofort aus und vermeiden Sie den Stand-by-Betrieb.
- Fusselsiebe regelmäßig reinigen! Ansonsten verlängern sich die Trockenzeiten, der Stromverbrauch steigt.
Beleuchtung
Die Beleuchtung gehört zu einem der größten Strom- und Energiefresser. In den gängigen Verbrauchermärkten finden sich drei Modelle, um Energie zu sparen: LED-Lampe, Energiesparlampe und die Halogenlampe.
In Sachen Energie-Effizienz sind LED-Lampen die erste Wahl. Ihre Vorteile: Sie sind die langlebigsten, sparsamsten und die umweltschonendsten unter den Lampen und es gibt sie in vielen unterschiedlichen Farben und Formen.
- Ersetzen Sie vorhandene Glühbirnen durch moderne und stromsparende LED-Lampen.
- Öffnen Sie Vorhänge und Jalousien und nutzen Sie natürliches Tageslicht.
- Achten Sie beim Kauf von Lampen auf eine hohe Effizienzklasse. Die Energieklasse A ist die Beste, E die Schlechteste.
- Schalten Sie nicht benötigte Lichtquellen aus!
Fernseher und Computer
Das bekannte Energielabel gibt es seit Ende 2011 auch für Fernseher. Je größer der Fernseher, desto größer ist auch der Energiebedarf.
Ein Computer ist im Haushalt nicht mehr wegzudenken. Ein durchschnittlicher PC verbraucht so viel Strom wie sieben Energiesparlampen. Note- und Netbooks sind erheblich sparsamer. Benutzen Sie ihren PC länger als dreißig Minuten nicht, schalten Sie ihn aus. Sind Zusatzgeräte und Computer an einer Steckleiste angeschlossen: Herunterfahren und Leiste ausknipsen.
Stand-by
Wenn Sie Ihre elektronischen Geräte mit der Fernbedienung ausschalten, bleiben diese im Stand-by-Modus und im Hintergrund verbrauchen die Netzteile weiterhin Strom. Fernseher, Laptop oder PC auf Stand-by, die Mikrowelle mit Digitaluhr, das schnurlose Telefon, der Anrufbeantworter, Lampen, die man auszuschalten vergisst … Viele Geräte verbrauchen rund um die Uhr Strom, werden aber nur wenige Stunden am Tag genutzt.
Je nachdem, wie viele Geräte auf Stand-by laufen, zahlen Sie für diesen Luxus zwischen 50 und 100 Euro im Jahr. Hochgerechnet auf die Bundesrepublik macht das so eine Strommenge von 15 Milliarden kWh aus, für die theoretisch zwei Großkraftwerke mit 1.000 Megawatt Leistung rund um die Uhr arbeiten müssen. Diese Strommenge reicht aus, um eine Großstadt zu versorgen.
- Schalten Sie Geräte nicht auf Stand-by, schalten Sie sie aus!
- Achten Sie beim Kauf von Geräten auf einen Netzschalter. Ist dieser nicht vorhanden, können Sie nur noch den Stecker ziehen oder eine Mehrfachsteckdose mit eigenem Schalter nutzen.
- Aktivieren Sie bei Computern die Energiesparfunktion.
- Schalten Sie das Licht aus, wenn Sie nicht im Raum sind.
- Füllen Sie Kaffee aus der Kaffeekanne in eine Thermoskanne, anstatt ihn auf der Warmhalteplatte warm zu halten.
- Schalten Sie Waschmaschine und Trockner nach dem Waschen bzw. Trocknen aus.
Im dritten Teil der Artikelserie befassen sich Marc Müller und sein Team von Müller & Partner Immobilien mit dem Thema »Wasser sparen«.